Dtsch Med Wochenschr 1952; 77(27/28): 878-879
DOI: 10.1055/s-0028-1117101
Klinik und Forschung

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Grundlagen und Leistungsfähigkeit der Zytodiagnostik

W. Zirkel
  • Chirurg. Klinik des Stadtkrankenhauses Dresden-Neustadt (Leitender Arzt: Chefarzt Dr. M. K. Kaiser)
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Publication Date:
23 April 2009 (online)

Zusammenfassung

1. Die allgemeine Problematik der Zytodiagnostik in Hohlorganen liegt darin begründet, daß die organeigenen normalen Zellen sich von den Blastomzellen nur schwer trennen lassen. Hinzu treten die häufigen sekundären Veränderungen auf regressiver und entzündlicher Basis. Schließlich ist die hohe Vulnerabilität durch mechanische, chemische und osmotische Prozesse zu berücksichtigen.

2. Bei der Zytodiagnostik des Magenkarzinoms wird von der üblichen Magenspülmethode bewußt abgegangen und an ihrer Stelle eine gezielte Materialentnahme mittels halbstarrer, jedoch gleichzeitig elastischer, mit einem Schwämmchen armierter Sonde unter Kontrolle vor dem Röntgenschirm durchgeführt. Es gelang auf diese Weise, die röntgenologisch und gastroskopisch „blinden” Magenabschnitte zu erfassen.

3. Beim Bronchialkarzinom ist die Bedeutung der Zytodiagnostik eingeschränkter. Es werden die zytologischen und röntgenologischen Vergleichsergebnisse mitgeteilt, deren richtige Bewertung nur im Zusammenhang mit dem klinischen Bild und dem pathologisch-anatomischen Substrat möglich ist.

4. In Körperhöhlen-Flüssigkeiten liegt die Bedeutung der Zytodiagnostik nur auf differentialdiagnostischem Gebiet. Es werden die Voraussetzungen abgeleitet, unter denen der Blastomzellnachweis gelingt. Unsere Ergebnisse bestätigen die relative Seltenheit eines positiven Tumorzellbefundes und rechtfertigen eine besondere kritische Stellungnahme.