Zeitschrift für Palliativmedizin 2025; 26(04): 205-218
DOI: 10.1055/a-2542-1702
CME-Weiterbildung

Palliativmedizinische Betreuung von LGBTQIA+-Personen

Besonderheiten und HerausforderungenPalliative Care for LGBTQIA+ People Specialities and Challenges
Torben Brod
,
Yann-Nicolas Batzler
,
Carsten Stoetzer

Für jeden Menschen ist die letzte Lebensphase eine ganz besondere Zeit. LGBTQIA+-Personen (Lesbian, Gay, Bisexuell, Transgender, Queer, Intersexuell, Asexuell) stehen zusätzlich vor speziellen Herausforderungen, die ihre palliativmedizinische Versorgung beeinflussen können. Der Beitrag beleuchtet konkrete, praxisnahe Strategien und Ansätze für eine patientenzentrierte Versorgung dieser Menschen.

Fazit

Take Home Message

Bei der Versorgung von LGBTQIA+-Personen sind 3 Aspekte zu beachten [13].

  • Akzeptanz

  • bedürfnisorientierte Behandlung und

  • kompetente bzw. professionelle Arbeitsweise

Entscheidend ist, dass die LGBTQIA+-Person in ihrer derzeitigen Situation und Lebensweise unvoreingenommen angenommen wird.

Kernaussagen
  • Sensibilisierung des Personals: Mitarbeiter*innen der Palliativversorgung sollten in Bezug auf die spezifischen Bedürfnisse und Herausforderungen von LGBTQIA+-Personen geschult werden.

  • Offene Kommunikation: Eine einfühlsame und offene Kommunikation unter Berücksichtigung der jeweiligen Lebensweise ist entscheidend, um das Vertrauen des/der Patient*in zu gewinnen. Patient*innen sollten ermutigt werden, ihre Wünsche, Ängste und Bedürfnisse ohne Angst vor Diskriminierung oder Stigmatisierung zu äußern.

  • Respekt vor der Identität: Es ist wichtig, die gewählte Geschlechtsidentität und den bevorzugten Namen der Person zu respektieren, zu verwenden und bis zum letzten Atemzug anzuerkennen.

  • Inklusive Umgebung: Die Schaffung einer sicheren und einladenden Umgebung für LGBTQIA+ Patient*innen ist unerlässlich. Dies kann durch Schulungen des Personals zur Sensibilisierung für LGBTQIA+-Themen erreicht werden.

  • Beachtung individueller Netzwerke: Die Einbeziehung von Partner*innen, Freund*innen oder anderen wichtigen Bezugspersonen in den Behandlungsprozess kann für LGBTQIA+ Patient*innen besonders wichtig sein, da diese oft alternative Familienstrukturen haben.

  • Anerkennung individueller Lebensformen: Die Individualität, die eigene Identität sowie die persönliche Lebensgeschichte von Palliativpatient*innen sollte anerkannt werden und angemessenen Raum haben.



Publication History

Article published online:
01 July 2025

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