Lege artis - Das Magazin zur ärztlichen Weiterbildung 2015; 5(2): 102-108
DOI: 10.1055/s-0041-101013
Fachwissen
Titelthema: Illegale Drogen
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Illegale Drogen – Diagnostik und Therapie von Intoxikationen

Peter Flüchter
,
Frank-Gerald B Pajonk
Further Information

Publication History

Publication Date:
08 May 2015 (online)

Preview

Abstract

Die Vielfalt der Komplikationen und Differenzialdiagnosen erschwert Diagnostik und Behandlung von Intoxikationen mit illegalen Drogen. Immer wieder stehen neben versehentlicher Überdosierung auch suizidale Absichten hinter einer Vergiftung. In beiden Fällen kann es ein Schlüsselerlebnis sein, um den Betroffenen zur Suchttherapie zu motivieren.

Kernaussagen

  • Bei Bewusstseinsstörungen sollte man immer an die Möglichkeit einer Intoxikation denken.

  • Psychotische Symptome oder Suizidalität sollte ein Facharzt für Psychiatrie abklären.

  • Die Behandlung der meisten Intoxikationen mit illegalen Drogen ist häufig auf die symptomatische Therapie und das Sichern der Vitalfunktionen beschränkt.

  • Naloxon sollte zurückhaltend eingesetzt werden und dem absoluten Notfall vorbehalten bleiben.

  • Bei psychotischen Symptomen sollten Antipsychotika zum Einsatz kommen, bei Angst- oder Erregungszuständen Benzodiazepine.

  • Ein besonderes Augenmerk sollte man auf die Abklärung möglicher Differenzialdiagnosen und zusätzlicher Diagnosen legen.

  • Der Eigenschutz hat in allen Situationen Vorrang.

Ergänzendes Material