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DOI: 10.1055/a-2526-1520
Semaglutid verbessert mit Herzinsuffizienz verbundene Symptome
Fettleibigkeit ist ein wichtiger Risikofaktor für Herzinsuffizienz mit erhaltener Ejektionsfraktion. Zwei Studien (STEP-HFpEF und STEP-HfpEF-DM) untersuchten bereits die Wirkung des GLP-1-Rezeptor-Agonisten Semaglutid auf die Herzinsuffizienz. Butler et al. führten eine gepoolte Analyse der Daten durch, um die Wirkung von Semaglutid auf ein breiteres Spektrum von Patienten mit fettleibigkeitsbedingter Herzinsuffizienz zu verstehen.
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Die Resultate der Analyse zeigen, dass die Wirkung von Semaglutid Placebo überlegen war, was die Verbesserung der mit der Herzinsuffizienz verbundenen Symptome und körperlichen Einschränkungen sowie die Verringerung des Körpergewichts bei Teilnehmern mit fettleibigkeitsbedingter Herzinsuffizienz mit erhaltener Ejektionsfraktion anbelangt. Die internationalen Wissenschaftler führten eine gepoolte Analyse der Populationen der randomisierten, doppelblinden, placebokontrollierten Studien STEP-HFpEF und STEP-HfpEF-DM durch, die an 129 klinischen Forschungsstandorten in 18 Ländern in Asien, Europa, Nordamerika und Südamerika stattfanden. In beiden Studien randomisierten die Forscher die Patienten 1:1, entweder in die Gruppe, die 1-mal wöchentlich Semaglutid subkutan erhielt, oder in die Gruppe, die ein entsprechendes Placebo für 52 Wochen zugewiesen bekam, gefolgt von einer 5-wöchigen Nachbeobachtungsphase. Die Behandlung mit Semaglutid oder Placebo leiteten die Forscher in den ersten 4 Wochen mit einer Dosis von 0–25mg wöchentlich ein, wobei sie die Dosis alle 4 Wochen erhöhten, um in Woche 16 eine finale Dosis von 2–4mg wöchentlich zu erreichen. Als primäre Endpunkte betrachteten die Wissenschaftler die Veränderung des Kansas City Cardiomyopathy Questionnaire Clinical Summary Score (KCCQ-CSS), der Symptome der Herzinsuffizienz, die körperliche Funktion, die Lebensqualität und die soziale Funktion erfasst, als auch die prozentuale Veränderung des Körpergewichts vom Ausgangswert bis Woche 52. Zudem werteten die Experten Ergebnisse zu zahlreichen sekundären Endpunkten aus.
Zwischen März 2021 und März 2022 schlossen die Wissenschaftler 529 Patienten in STEP-HFpEF und zwischen Juni 2021 und September 2022 616 Patienten in STEP-HfpEF-DM ein. Die Daten von insgesamt 1145 Personen nahmen die Experten in die gepoolte Analyse auf, 573 in der Semaglutid-Gruppe und 572 in der Placebo-Gruppe. Die Verbesserungen im KCCQ-CSS wie auch die Verringerung des Körpergewichts zwischen Studienbeginn und Woche 52 waren in der Semaglutid-Gruppe signifikant größer als in der Placebo-Gruppe. Der KCCQ-CSS stieg in der Semaglutid-Gruppe im Vergleich zur Placebo-Gruppe mit statistischer Signifikanz um 7,5 Punkte; das Gewicht sank entsprechend in der Semaglutid-Gruppe um 8,4%. In den sekundären Endpunkten zeigten sich in der Semaglutid-Gruppe die 5-Minuten-Gehstrecke als statistisch signifikant erhöht, der CRP-Spiegel senkte sich. In beiden primären Endpunkten war die Wirksamkeit von Semaglutid über mehrere Untergruppen hinweg weitgehend konsistent, einschließlich derjenigen, die durch Alter, Ethnie, Geschlecht, BMI, systolischen Blutdruck, CRP-Basiswert und die linksventrikuläre Ejektionsfraktion definiert waren. Semaglutid erwies sich in der Anwendung außerdem als sicher; in der Semaglutid-Gruppe meldeten die Experten 161 schwerwiegende unerwünschte Ereignisse, verglichen mit 301 Ereignissen in der Placebo-Gruppe.
Die vorliegende Analyse zeigt die bisher überzeugendste Evidenz für den Einsatz von Semaglutid zur Verbesserung der Symptome, der körperlichen Einschränkungen und der körperlichen Leistungsfähigkeit sowie zur Gewichtsabnahme bei Menschen mit adipositasbedingter Herzinsuffizienz mit erhaltener Ejektionsfraktion, so die Autoren. Die Ergebnisse liefern eine solide Grundlage für die weitere Bewertung in speziellen Ergebnisstudien zu inkretinbasierten Therapien.
Dr. Maddalena Angela Di Lellis, Tübingen
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Publication History
Article published online:
13 March 2025
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