Allgemeinmedizin up2date 2020; 1(01): 79-96
DOI: 10.1055/a-1197-0751
Spezifische Patientengruppen

Das hausärztliche Gespräch angesichts der Symptome bei Angst und Panik

Barbara Hasiba
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Erleben Patienten Angst oder Panik sind Hausärztinnen und Hausärzte oft ihre ersten Ansprechpartner. Dieser Beitrag zeigt, wie klärende Fragen dazu beitragen, gemeinsam mit den Betroffenen geeignete Handlungsmöglichkeiten zu generieren.

Kernaussagen
  • Das Erzählen von Geschichten und Symptomen und das damit in Zusammenhang stehende Verhalten gestalten die ärztliche Beziehung zu Patientinnen und Patienten erheblich mit.

  • Angst manifestiert sich sowohl im Fühlen, wie auch im Denken und Handeln und ist in Zusammenschau mit anderen Emotionen zu betrachten, die ihrerseits auch kontextabhängig sind.

  • Männliche und weibliche Beschreibungen von Symptomen und damit in Verbindung stehende Emotionen unterscheiden sich und benötigen ärztliche Unterscheidungsfähigkeit.

  • Diagnostik beschreibt in einem systemischen Verständnis den Prozess, der im ärztlichen Kontakt nicht nur Symptome und Komorbiditäten einbezieht, sondern vor allem Begegnung und Wahlmöglichkeiten ermöglicht.

  • Das Aufgreifen von Metaphern, kleine, tröstliche und verständnisvolle Kommentare und die Suche nach den „guten Gründen“ der Symptomatik helfen die Defiziteinstellung im ärztlichen Gespräch zu wenden.

  • Erst durch ärztliche Fragen, die unterscheiden helfen, wann oder wozu Angst hilfreich oder als Störung erlebt wird, kann sowohl die stark einschränkende Auswirkung als auch der selbstschützende Anteil der Angst und damit der Beziehungsaspekt deutlich werden.

  • Feste Termine der regelmäßigen Wiederbestellung können Sicherheit geben, helfen den aktuellen Kontakt zu begrenzen und verweisen auf die Abfolge „Schritt für Schritt“.

  • Am effektivsten erweist sich die Kombination von medikamentöser Therapie und von – durch ressourcenorientierte Fragen geprägtem – ärztlichem Gespräch.

* Der folgende Beitrag gibt Hinweise zum Erkennen von Patienten mit Angststörung und dem Umgang in der hausärztlichen Praxis: Mühlenfeld H-M. Keine Angst vor der Angst … in der Sprechstunde. Allgemeinmedizin up2date 2020; 1. DOI: 10.1055 /a-1260 – 7616




Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
18. November 2020

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